Die Kreativ- und Digital-Marketingagentur ViewYork Media aus Berlin erzielte bei den diesjährigen German Web Awards Bestnoten in den Bereichen Medienproduktion und Kundenzufriedenheit. Für ihre exzellenten Leistungen wird ViewYork Media der German Web Award für das Jahr 2023 verliehen. Wie die Agentur so große Kundenerfolge feiern konnte und welche weiteren Entwicklungen anstehen, erzählen uns die Geschäftsführer York-Fabian Raabe & Eric Golub im Interview.
York-Fabian Raabe:
Es war einmal vor 15 Jahren. Da waren es der Herr Eric Golub und meine Wenigkeit. Wir hatten den großen Traum, einen Kinofilm zu machen, und wir wussten schon damals, dass wir davon nicht leben konnten. Deswegen haben wir uns überlegt, wir brauchen noch eine andere Arbeit. Wir saßen uns in unserem Büro gegenüber, das war so klein, dass wenn wir die Arme ausstreckten, konnten wir beide Wände gleichzeitig berühren. Aber wir wollten keinen Job, der uns nur Geld bringt. Er sollte uns auch erfüllen und wir sollten gut darin sein. Wir waren schon damals recht gut im Web und Social Media Bereich. Und so haben wir dann ViewYork aufgebaut.
Eric Golub:
Wo wir heute stehen, 15 Jahre später, mit drei Standorten in Deutschland und Team in ganz Europa und einem erfolgreichen Kinofilm, der jetzt bei Netflix zu sehen ist (BORGA), ist wirklich ein unfassbares Gefühl. Ich bin von großer Dankbarkeit erfüllt. ViewYork ist gedacht für die Ewigkeit und ich freue mich auf die kommenden Jahre.
York-Fabian Raabe:
Über diesen Award haben wir uns wirklich sehr gefreut. Auch ganz besonders, weil es eine Bestätigung ist. Es ist eine Bestätigung für unsere Kunden. Es ist eine Bestätigung für uns als Agentur und was für mich auch sehr wichtig ist, eine Bestätigung für die jeweiligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Weil die merken dann auch, dass sie was Besonderes schaffen können, dass die Arbeit, die sie leisten, gesehen wird.
Eric Golub:
Und nach außen ist es natürlich auch großartig, weil es zeigt potenziellen Kunden, dass wir ein Qualitätsniveau haben, dass wir Sachen leisten können, die viele andere nicht leisten können. Und dieses Vertrauen hilft uns natürlich sehr. Ich hoffe, dass der Preis Unternehmen und Marken einen Einblick in unsere Arbeit gibt und wir zukünftig noch mehr mit ihnen in den Austausch kommen.
York-Fabian Raabe:
Was uns ausmacht, ist unsere DNA. Das sagen natürlich viele. Aber bei uns ist es ein bisschen individueller. Wir haben die drei Werte Empathie, stetige Weiterentwicklung und den Doppelwert Lockerheit und Disziplin. Das sind nicht gerade Werte, die man normalerweise im BWL Studium hört, sondern das sind Werte, aus denen wir gewachsen sind. Wir haben geschaut, nicht wer wir sein möchten, sondern wo wir die beste Version unserer selbst sind.
Eric Golub:
Wir haben gemerkt, dass sich Kunden bei uns wohlfühlen, die schon viel Erfahrung mit anderen Agenturen gesammelt haben. Und Empathie ist dabei ein ganz wichtiger Faktor. Empathie bedeutet, sich in andere reinzuversetzen, für andere mitdenken zu können. Wir haben aber nicht nur Empathie mit unseren Kunden. Wir haben auch Empathie mit den Kunden unserer Kunden. Und wir versuchen, Empathie untereinander zu pflegen.
York-Fabian Raabe:
Wir sind ja in zwei Branchen tätig, in der Social Media und in der Filmbranche. Beide sind hoch kompetitiv und wir sind das gewohnt. Das tut uns auch gut, weil es uns immer wieder fordert.
Eric Golub:
Der Wettbewerb in unserer Branche ist natürlich intensiv. Wir arbeiten aber auch sehr gerne mit anderen Agenturen zusammen. Das ist gerade bei internationalen Projekten ein absolutes Muss. Ja, natürlich wollen wir bei einem Pitch gewinnen und wissen, dass oft auch mit harten Bandagen gekämpft wird. Für uns steht aber der Kunde im Mittelpunkt. Darum geht es.
York-Fabian Raabe:
Veränderung ist die Natur dieser Branche. Hier verändert sich dauernd etwas. Alle zwei Wochen gibt es eine neue App, es gibt eine neue Plattform, es gibt neue Mechaniken, es gibt neue Wünsche beim Kunden, neue Probleme, neue Potenziale. Das ist einfach, wie es ist. Und das ist auch gut so.
Eric Golub:
Die Arbeit im Digital Marketing hat in den letzten Jahren massive Disruptionen durchlaufen. Ich spreche dabei nicht von Homeoffice oder Digitalisierung der Arbeitsabläufe, das war für uns schon vor Corona Standard. TikTok, KI, DSGVO, Anpassungen von Algorithmen, Influencer, Content Creator, GA4 – das sind Schlagwörter, die in unserer Branche für viel mehr Veränderungen gesorgt haben. Hier spielt es uns in die Karten, dass wir keinen klassischen Ursprung haben. Für uns gibt es kein Template, sondern wir erfinden uns immer wieder neu. Wie gesagt, stetige Weiterentwicklung.
York-Fabian Raabe:
Besonders stolz bin ich zum einen auf das Projekt Kaufland und dessen Entwicklung. Da betreiben wir seit vielen Jahren das Community Management. Der Kanal hat sich zur lebhaftesten und Engagement-stärksten Social Media Community im LEH Bereich entwickelt. Hier steht Kaufland mit weitem Abstand auf Platz eins.
Das zweite Projekt ist unser Film Borga, und nicht nur, weil Eric und ich dort Regie und Drehbuch geführt haben, sondern weil wir hier im Haus die komplette Marketingkampagne geführt haben. Das war eine besondere Herausforderung, weil der Film ganz vieles neu macht. Es ist einer der ersten Kinofilme in Deutschland, der aus einer schwarzen, afrikanischen Perspektive erzählt, der einen fast ausschließlich schwarzen Cast hat, wo der Fokus auf Empowerment bei schwarzen Menschen liegt und eben nicht auf Mitleid. Und das alles zu transportieren, war eine besondere Herausforderung, die uns dann aber auch gelungen ist. Und so konnten wir trotz Corona Platz zwei der deutschen Arthouse Kinostarts erreichen.
Eric Golub:
Aus Agenturperspektive ist es für mich die Tourismus Influencerkampagne mit Paul Ripke für die Städte des Südens in Baden-Württemberg, meiner Wahlheimat. Von der Idee bis zur Umsetzung war es ein relativ kurzer Zeitraum und wir haben mit Paul einen Menschen gewonnen, auf den wir absolut zählen konnten. Er hat alles für das Projekt gegeben und damit unsere Vision ermöglicht. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
York-Fabian Raabe:
Stehenbleiben!
Eric Golub:
In unserer Branche gibt es einige Fallstricke. Ich beobachte immer wieder, wie beliebt Trends sind. Aber oft wird nicht hinterfragt, ob sie in dieser Form das richtige für den Kunden oder die zu erreichende Zielgruppe sind. Gleichzeitig wird oft versucht über Zahlen zu blenden. Insgesamt muss ich immer wieder feststellen, leidet Marketing zeitweise unter Oberflächlichkeit.
York-Fabian Raabe:
Das hängt von Kunde zu Kunde ab. Aber grundsätzlich ist es so, dass wir immer erstmal dem Kunden zuhören. Was sind seine Themen, seine Ziele, seine Hürden, usw.? Dann identifizieren, was Probleme sind und wo Potenziale liegen. Und daraus ergeben sich dann unsere Handlungsempfehlungen.
Eric Golub:
Ein weiterer wichtiger Faktor für uns sind die Abläufe und Ressourcen beim Kunden, und welche Leistungen und Maßstäbe diese erlauben. In manchen Fällen sind umfangreiche Analysen mit Clustern von KPIs sinnvoll, in anderen Fällen sind gezielte Use-Case-Analysen viel effizienter und bei manchen Kunden geben wir Workshops, damit diese ihre Themen selbstständig angehen können. So oder so ist es für uns wichtig zu ermitteln, was braucht unser Kunde? Und was brauchen die Kunden von unserem Kunden?
York-Fabian Raabe:
Wir möchten in den nächsten Jahren innerhalb unserer DNA weiter wachsen. Wir wollen unsere DNA schärfen, wollen darin besser und noch glücklicher werden. Wir haben keine extrem kurzfristigen Ziele. Aber es gibt natürlich viele Wünsche, u.a. würden wir gerne mit neuen Produkten Film und Social Media weiter zusammenbringen.
Eric Golub:
Mein Ziel für uns ist es, dass wir unsere Dynamik beibehalten, dass wir niemals stehen bleiben und sagen, aber das haben wir schon immer so gemacht. Ich brauche konstantes Hinterfragen und Optimieren und dabei gleichzeitig einen positiven und freudigen Umgang mit der Arbeit. Unsere Agentur zielt auf die Ewigkeit ab und nicht auf den schnellen Exit und darin fühlen wir uns zuhause.
York-Fabian Raabe:
Die Frage, wie man Awards gewinnt, bekommen wir auch öfters als Filmemacher gestellt. Die Realität ist, es gibt unglaublich viele Wege. Ich persönlich versuche mich nicht dogmatisch einem Weg zu verschreiben, sondern offener loszugehen und immer wieder agil die Situation neu zu hinterfragen und mich darauf einzustellen.
Eric Golub:
Den German Web Award gewinnt man am einfachsten mit guter Arbeit.